Berufsbild und Ausbildung: Tierwirt / Tierwirtin

Tierwirt

In Deutschland arbeiten viele Tierwirte in landwirtschaftlichen Betrieben. Es gibt etwa 270.000 solcher Betriebe. Tierwirte spielen eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und bei der Pflege von Nutztieren.

Während einer dreijährigen Ausbildung lernen sie alles über die Zucht und Haltung von Tieren. Sie werden in Betrieben und Berufsschulen unterrichtet. Am Ende können sie in verschiedenen Bereichen arbeiten, wie zum Beispiel in der Geflügelhaltung.

Jeder kann eine von fünf Fachrichtungen wählen: Geflügelhaltung, Imkerei, Rinderhaltung, Schäferei oder Schweinehaltung. Absolventen kennen sich gut mit der Zucht und dem Verkauf tierischer Produkte aus. Sie wissen, wie sie Milch, Fleisch oder Wolle erzeugen.

Was ist ein Tierwirt?

Ein Tierwirt kümmert sich um Nutztiere in der Landwirtschaft. Er züchtet, hält und versorgt die Tiere. Zu seinen Aufgaben gehören das Füttern, Melken und Pflegen. Außerdem bereitet er ihre Erzeugnisse für den Verkauf vor. Er bedient auch technische Geräte und hält wichtige Daten fest.

Berufsbeschreibung

Auf Bauernhöfen und in Tierhaltungsanlagen sorgen Tierwirte für das Wohl von Tieren wie Geflügel, Rindern, Schafen oder Schweinen. Sie füttern, tränken und reinigen die Ställe. Die Gesundheit der Tiere wird von ihnen überwacht. Bei Krankheiten leiten sie Behandlungen ein. Die Zucht von Tieren ist ein weiterer Teil ihrer Arbeit. Sie planen Paarungen, helfen bei Geburten und kümmern sich um die Jungtiere.

Tierwirte bereiten tierische Produkte wie Milch oder Wolle für den Verkauf vor. Sie bedienen dazu notwendige Maschinen und halten sie sauber. Zudem dokumentieren sie Leistungen der Tiere und Produktionsdaten genau.

Fachrichtungen der Ausbildung

Die Tierwirtausbildung hat fünf Spezialisierungen:

  • Geflügelhaltung
  • Imkerei
  • Rinderhaltung
  • Schäferei
  • Schweinehaltung

In den Ausbildungen lernen Azubis alles über die jeweilige Tierhaltung. Sie erfahren, wie man Geflügel managt, Bienen hütet oder Schafe versorgt.

Fachrichtung Beschreibung
Geflügelhaltung Zucht, Aufzucht und Betreuung von Hühnern, Puten u.a. zur Eierproduktion
Imkerei Pflege von Bienenvölkern, Honigernte, Bienenwanderungen
Rinderhaltung Tierpflege, Melken, Aufzucht von Kälbern, Milchproduktion
Schäferei Haltung von Schafen, Hütetechniken, Wolle- und Lammfleischproduktion
Schweinehaltung Zucht, Aufzucht und Mast von Ferkeln bis zu Schlachtschweinen

Ausbildungsdauer und Schulabschluss

Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre. Es handelt sich um eine duale Ausbildung. Hat man schon das Fachabitur oder die Hochschulreife, verkürzt sich die Zeit auf 2,5 Jahre.

Schulabschlüsse sind für die TierwirtAusbildung gesetzlich nicht festgelegt. Die meisten Bauernhöfe bevorzugen Bewerber, die einen Hauptschulabschluss oder mehr haben.

Reguläre Ausbildungsdauer Verkürzte Ausbildungsdauer
3 Jahre 2,5 Jahre
Bevorzugte Schulabschlüsse
Hauptschulabschluss
Mittlere Reife

Die Dauer der Ausbildung hängt vom Schulabschluss ab. Mit Fachabitur oder Abitur verläuft sie schneller.

Anforderungen und Eigenschaften

Als Tierwirt brauchen Sie spezielle Fähigkeiten. Diese helfen Ihnen, die Tiere gut zu betreuen. Dazu gehören Beobachten, Handwerk und Verantwortung.

Beobachtungsgabe

Es ist entscheidend, dass Tierwirte gut beobachten können. Sie müssen das Verhalten ihrer Tiere verstehen. Nur so können sie für das Wohl der Tiere sorgen.

Beobachtungsgabe Tierverhalten

Handwerkliches Geschick

Handwerkliches Geschick ist ein Muss für Tierwirte. Sie sollten sich mit Technik auskennen. Das hilft, notwendige Reparaturen selbst zu übernehmen.

Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein

Tierwirte müssen sehr sorgfältig und verantwortungsbewusst sein. Ihre Arbeit umfasst auch das Führen von Zucht- und Stallbüchern. Hygiene ist ihnen stets sehr wichtig.

Anforderungen Beschreibung
Beobachtungsgabe Erkennen von Tiersignalen und Verhalten für fachgerechte Versorgung
Handwerkliches Geschick Warten und Reparieren von Stalleinrichtungen, Maschinen und Geräten
Sorgfalt Gründliche Dokumentation, Reinigung und Einhaltung von Hygienevorschriften
Verantwortungsbewusstsein Gewissenhafte Ausübung der Tätigkeiten in der Tierhaltung

Tierwirt – Die Fachrichtungen im Detail

Tierwirte und Tierwirtinnen können aus fünf Fachrichtungen wählen. Jede Fachrichtung dreht sich um die Haltung und Zucht von Nutztieren. Sie bieten einzigartige Erfahrungen.

Geflügelhaltung

In der Geflügelhaltung lernen Auszubildende das Herdenmanagement und die Brut kennen. Sie arbeiten daraufhin, hochwertige Eier zu produzieren. Die Ausbildung umfasst die Zucht, Gesundheitsüberwachung und die Reinigung von Käfigen und Ställen.

Imkerei

Die Imkerei fokussiert sich auf die Pflege von Bienenvölkern. Auszubildende bearbeiten und versorgen die Bienen. Sie sorgen für die Behausungen und produzieren Honig. Ab dem zweiten Jahr gibt es Blockunterricht an der Berufsschule für Imker in Celle. Es gehören auch Bienenwanderungen zur Ausbildung.

Rinderhaltung

In der Rinderhaltung kümmern sich die Auszubildenden um Zucht-, Milch- und Schlachtrinder. Sie lernen die Aufzucht von Kälbern und das Melken. Auch die Milchproduktion, Weidewirtschaft und das Einholen von Futter für die Kühe sind wichtig.

Schäferei

Bei der Schäferei lernen Auszubildende alles rund um die Schafhaltung. Dazu gehören Kenntnisse in verschiedenen Hütetechniken, meist mit Hütehunden. Sie unterstützen bei der Ablammung und Aufzucht der Lämmer. Außerdem helfen sie bei der Produktion von Wolle.

Schweinehaltung

In der Schweinehaltung ist die Zucht und Masterziehung von Bedeutung. Auszubildende kümmern sich um die Schweine vom Ferkel bis zum Schlachttier. Sie bedienen Fütterungs- und Lüftungssysteme. Auch bei Geburten sind sie aktiv dabei.

Fachrichtung Tätigkeiten Produkte
Geflügelhaltung Herdenmanagement, Brut, Tiergesundheit, Stallreinigung Eier
Imkerei Bienenvölker pflegen, Honigproduktion, Bienenwanderung Honig
Rinderhaltung Rinder versorgen, Kälber aufziehen, Melken, Weidewirtschaft Milch, Fleisch
Schäferei Schafhaltung, Hütetechniken, Ablammung, Wolleproduktion Wolle, Lämmer
Schweinehaltung Zucht, Mast, Fütterungs- und Lüftungssysteme bedienen Schweinefleisch

Ausbildungsvergütung als Tierwirt

Wenn du Tierwirt werden willst, gibt es in deiner Ausbildung ein sicherer Vergütung. Dein Lehrlingslohn hängt davon ab, wo du arbeitest. Durchschnittlich verdienst du in verschiedenen Jahren so viel:

  • 1. Lehrjahr: 649 – 840 Euro monatlich
  • 2. Lehrjahr: 766 – 925 Euro monatlich
  • 3. Lehrjahr: 876 – 1.000 Euro monatlich

Mit dieser Ausbildungsvergütung musst du dir keine Sorgen um Geld machen. Du kannst dich voll auf dein Lernen und Arbeiten konzentrieren. Das ist sehr wichtig.

Ausbildungsvergütung Tierwirt

Wenn du deine Ausbildung abschließt, erwarten dich gute Verdienstmöglichkeiten in der Landwirtschaft. Dein Gehalt hängt dann von deiner Erfahrung, deiner Stelle und deinen Fähigkeiten ab.

Als Tierwirt hast du mit und nach der Ausbildung gute Chancen. Deine Bezahlung bildet eine feste Basis in diesem spannenden Beruf.

Ausbildungsablauf und Berufsschule

Die Ausbildung zum Tierwirt erfolgt durch ein dualen System. Das bedeutet, die Auszubildenden arbeiten im Betrieb und gehen zur Berufsschule. So lernen sie Theorie und Praxis gleichzeitig.

Duale Ausbildung

Im Betrieb lernen die Auszubildenden die Aufgaben rund um die Tierpflege. Sie sammeln Erfahrungen, wenn sie direkt mit den Tieren arbeiten.

Berufsschulunterricht

Die Berufsschule ist auch Teil ihrer Ausbildung. Dort bekommen sie unterrichtet. Sie lernen über Tierhaltung, Fütterung und wie man Tiere züchtet und verkauft. Auch spezielle Themen wie Melken oder Weidewirtschaft sind im Lehrplan enthalten.

Das duale System macht es möglich. Die Auszubildenden können das Gelernte aus der Schule sofort im Betrieb ausprobieren. So vertiefen sie ihr Wissen.

Erfahrungsberichte von Azubis

Wenn du Azubi im Ausbildung als Tierwirt bist, wartet eine spannende Erfahrung auf dich. Jeden Tag erlebst du die Welt der Tierhaltung aus nächster Nähe. Du sammelst wertvolle Praxiseinblicke.

„Mein Tag startet um 5 Uhr. Direkt nach dem Frühstück gehe ich in den Stall. Dort füttere ich die Tiere und mache ihre Ställe sauber. Oft arbeite ich danach draußen oder in der Maschinenhalle. Am Nachmittag geht es zur Berufsschule. Dort lernen wir Theorie über Tierpflege und Zucht.“ – Janine, Azubi in der Ausbildung zur Tierwirtin

Der Job als Azubi zum Tierwirt ist körperlich hart, macht aber Spaß. Man ist viel draußen und nah bei den Tieren. Die Ausbildung ist sehr vielfältig.

  • Als Azubi lernst du alles, von der Zucht bis hin zur Vermarktung der Produkte.
  • Es gibt spezielle Praxiseinblicke je nach Fachrichtung. Zum Beispiel, Kühe melken und Schafe hüten.
  • Dein Tag wird von harter Arbeit und dem Umgang mit Tieren bestimmt.
Fachrichtung Typische Tätigkeiten
Geflügelhaltung Eierproduktion, Herdenmanagement, Stallreinigung
Imkerei Bienenvölker pflegen, Honigproduktion, Bienenwanderungen
Rinderhaltung Kühe melken, Kälberaufzucht, Weidewirtschaft
Schäferei Hütetechniken, Schafschur, Ablammungen
Schweinehaltung Ferkelerzeugung, Mast, Stallmanagement

Ob am frischen Stallluft oder auf der Weide, du entdeckst als Tierwirt-Azubi alles über die moderne Nutztierhaltung.

Eignung und Perspektiven

Vor dem Berufswahl sollte man über seine Stärken nachdenken. Online-Tests und Persönlichkeitsanalysen sind dabei sehr nützlich. Sie prüfen, ob man das Richtige für den Job des Tierwirts mitbringt.

Eignungstest

Eignungstests schauen, ob du gut beobachtest, handwerklich begabt bist und Verantwortung übernehmen kannst. Diese Fähigkeiten braucht man als Tierwirt jeden Tag. Die Tests helfen dir herauszufinden, ob dieser Beruf zu dir passt.

Weiterbildungen

Es gibt viele Wege, sich als Tierwirt weiterzuentwickeln. Man kann Kurse in Fachthemen wie Homöopathie für Nutztiere oder Klauenpflege besuchen. Auch mit dem Titel Landwirtschaftsmeister oder einem Studium kann man Karriere machen.

Gehalt und Verdienstmöglichkeiten

Das Gehalt als Tierwirt variiert. Es kommt auf das Bundesland, die Betriebsgröße und die Fachrichtung an. Im Schnitt verdient ein Tierwirt zwischen 2.200 und 3.000 Euro im Monat. Zusätzliches Geld gibt es durch Zulagen, Überstunden oder Führungsaufgaben.

Faktor Einfluss auf das Gehalt
Bundesland Unterschiedliche Tarife und Lebenshaltungskosten wirken sich aus
Betriebsgröße Größere Betriebe zahlen oft mehr
Fachrichtung Mehr Wissen bringt oft bessere Bezahlung

Fazit

Der Beruf des Tierwirts bietet viele Chancen in Landwirtschaft und Tierhaltung. Man lernt viel Praktisches und Wichtiges. Es gibt Fachwissen in verschiedenen Richtungen wie Geflügelhaltung, Rinder oder Bienenzucht.

Dieser Beruf ist ideal für diejenigen, die Tiere lieben und nah an der Natur sein wollen. Eine starke Verbindung zur Natur ist wichtig.

Man arbeitet sowohl praktisch im Betrieb als auch theoretisch in der Berufsschule. Dies bereitet gut auf alle Anforderungen vor. Ob Tiere züchten, aufziehen oder versorgen – Tierwirte spielen eine wichtige Rolle.

Der Beruf des Tierwirts kombiniert die Liebe zu Tieren mit Landwirtschaftswissen. Dies ist perfekt für Menschen, die gerne draußen arbeiten und Tiere um sich haben. Es ist eine lohnende und vielseitige Berufswahl.

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